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Herrenloses Gepäck sorgte im ICE Kopenhagen – Hamburg für Aufregung

Oldenburg in Holstein, 31.03.2011 (BA)
Beamte der Bundespolizei stoppten am 30.03.2011, um 15.15 Uhr, in Oldenburg/Holst. den von Puttgarden kommenden ICE 34. Grund für die polizeiliche Maßnahme waren zwei herrenlose Gepäckstücke im Wagen 27. Mitreisende Fahrgäste hatten die im Zug befindlichen Polizeibeamten auf eine rote Reisetasche und einen schwarzen Rucksack aufmerksam gemacht, die seit der Abfahrt in Puttgarden keiner Person mehr zuzuordnen war. Dabei berichteten sie den Beamten, dass ein mitteleuropäisch aussehender Mann sich noch in Dänemark am Gepäck aufgehalten hatte. Erst als der aus Kopenhagen kommende Zug in Puttgarden von der Fähre fuhr, war das Gepäck unbeaufsichtigt. Da die Beamten aufgrund der geschilderten Umstände von einer Gefährdung ausgingen, wurde der Zug im Oldenburger Bahnhof gestoppt und binnen weniger Minuten komplett geräumt. Ca. 60 Reisende mussten dabei den Zug verlassen und setzten die Reise anschließend in bereitgestellten Bussen fort. Weiter hinzugezogene Polizeibeamte der Bundespolizei sperrten den Bereich großräumig ab. Der zwischenzeitlich informierte Kampfmittelräumdienst Großnordsee aus Kiel durchleuchtete die verdächtigen Gepäckstücke und stellte eine größere Anzahl technisches Gerät fest. Da von einer Gefährdung nicht auszugehen war, öffneten die Beamten die beiden Gepäckstücke und stellten vier hochwertige Spiegelreflexkameras sowie 30 ebenfalls hochwertige Objektive sowie weiteres Fotozubehör fest. Der Wert der Fotosachen wurde auf ca. 50.000 Euro eingeschätzt. Hinweise auf einen Besitzer wurden nicht gefunden. Da der Verdacht bestand, dass es sich bei dem aufgefundenen Gerät um Diebesgut handeln könnte, wurden die Taschen samt Inhalt sichergestellt. Sie wurden dem Ermittlungsdienst der Bundespolizei zur kriminaltechnischen Untersuchung übergeben. Die Bahnstrecke Puttgarden – Lübeck war in Oldenburg für die Dauer des Polizeieinsatzes in der Zeit von 15.15 Uhr bis 18.10 Uhr gesperrt.

Mehrere Züge erhielten dadurch erhebliche Verspätungen bzw. hatten Total- und Teilausfälle. Die Deutsche Bahn AG richtete für die Dauer der Streckensperrung einen Busnotverkehr zwischen Puttgarden und Neustadt/H. ein. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an.

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