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Siemens will bei Metros und Straßenbahnen wachsen

Investitionen in das Werk Simmering

Mock-Up des Siemens InspiroWien, 22.02.2012 (BA/kmn)
Mit der Präsentation einer neuen U-Bahn-Generation im Werk Simmering unterstreicht Siemens die Wachstumsaussichten in der Bahntechnik. Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres ist das weltweite Geschäft mit schienengebundenen Fahrzeugen für den Personennahverkehr und das Geschäft mit Reisezugwagen in Wien gebündelt. Das Portfolio der neuen Einheit „Metros, Coaches und Light Rail (MCL)“ unter Leitung von Sandra Gott-Karlbauer umfasst U-Bahnen, Straßenbahnen sowie Fahrzeuge für den fahrerlosen Betrieb und Reisezugwagen wie den Railjet. Für die polnische Hauptstadt fertigt Siemens derzeit die neue Metro Warschau – das erste Modell einer neuen Generation von U-Bahnen. Für dieses Segment, aber auch für die neu entwickelte Straßenbahn sieht sich Siemens im Markt gut positioniert. Der Weltmarkt für Metros und Straßenbahnen umfasst ein Volumen von rund 7 Mrd. EUR und wächst pro Jahr um 4 bis 5 Prozent. Für die kommenden Jahre stehen mehr als 500 Straßenbahn- und über 100 Metro- Beschaffungsvorhaben zur Ausschreibung an. Um an diesem Wachstum weiterhin teilhaben zu können, wird die Fertigungskapazität noch einmal erweitert und rund 50 Mio. EUR investiert. „Innovationen aus dem Werk Simmering waren der Garant für unsere bisherigen Erfolge in den Märkten auf der ganzen Welt. Das wollen wir in der neuen Aufstellung intensivieren und damit auch die Arbeitsplätze in Wien sichern“, sagt Wolfgang Hesoun, Generaldirektor der Siemens AG Österreich.

Das operative Geschäft des Siemens-Konzerns gliedert sich aktuell in die Sektoren Infrastructure & Cities, Industry, Energy und Healthcare. Mit dem neu gegründeten Sektor Infrastructure & Cities will das Unternehmen an dem dynamischen Wachstum von Städten und Infrastrukturinvestitionen führend teilhaben. „Städte stehen vor der großen Herausforderung, Wachstum und Lebensqualität in Einklang zu bringen. Mit dem neuen Sektor bündeln wir unsere Kompetenzen für Städte“, betont Wolfgang Hesoun. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Aus- und Aufbau von Nahverkehrssystemen in den Metropolen der Welt zu. „Die Städte der Welt ersticken im Verkehr. Unsere Metros und U-Bahnen bringen den Menschen echte Lebensqualität“, erklärt Sandra Gott-Karlbauer. Weltweit gibt es eine Flotte von annähernd 100.000 Fahrzeugen. Der Großteil davon entfällt heute auf Europa, wo fast ein Drittel dieser U-Bahnen und Straßenbahnen im Einsatz sind.

Das größte Wachstum findet sich in Asien und hier vor allem in China. Heute sind in den chinesischen Metropolen ca. 7.000 Metro-Fahrzeuge in Betrieb. Deren Zahl soll sich bis 2020 fast verfünffachen. Diese Zuwachsraten sind jedoch nur eine Facette eines Wachstumspotenzials, das die urbanen Ballungszentren aufweisen. Auf dieses Wachstum hat Siemens seine organisatorische Aufstellung zugeschnitten. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei das in Wien ansässige Geschäftsfeld Metro, Coaches und Light Rail (MCL).

Die Business Unit MCL ist Teil der neuen Division Rail Systems und beschäftigt weltweit etwa 2.500 Mitarbeiter. Gefertigt werden die Züge in Wien und – für den amerikanischen Markt – in Sacramento. Daneben gibt es Standorte in Graz, Erlangen und Krefeld in Deutschland, Bratislava in der Slowakei, Paris und Lille in Frankreich sowie Peking, Shanghai und Zhuzhu in China. „Dieses internationale Geschäft von Wien aus zu steuern ist eine sehr attraktive Aufgabe“, sagt Gott-Karlbauer.

Im Werk Simmering ist das Know-how der gesamten Logistik- und Prozesskette von Forschung, Entwicklung, Engineering, Fertigung, Endmontage bis zur Inbetriebsetzung vereint. Mit neuesten Fertigungstechnologien, wie zum Beispiel Schweiß-Robotern, werden in Simmering Fahrzeuge aus rostfreiem Stahl oder in Aluminium-Großprofilbauweise produziert. In der fast 14.000 m2 großen Endmontagehalle können Fahrzeuge an sieben Modulen gleichzeitig montiert werden. Für den Standort werden dringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, vornehmlich Facharbeiter mit Erfahrung im Anlagengeschäft oder der Schienenfahrzeugindustrie. Die Entwicklungs- und Fertigungstradition reicht mehr als 150 Jahre in die Zeit der „k&k-Waggonfabrik“ zurück.

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