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Startschuss für Elektrifizierung der Strecke Reichenbach – Hof

Bauarbeiten beginnen am 10. Juli 2010 • Rund 3.000 Oberleitungsmasten werden gesetzt • Erster Projektabschnitt: Elektrifizierung Göltzschtalbrücke • Abschluss Elektrifizierung 2013

BahnaktuellLeipzig/Netzschkau, 02.07.2010 (BA)
Die Deutsche Bahn AG beginnt am 10. Juli 2010 mit der Elektrifizierung des Streckenabschnitts Reichenbach–Hof auf der Sachsen-Franken-Magistrale Dresden–Chemnitz–Hof–Nürnberg. Für die Bauarbeiten auf dem mehr als 70 Kilometer langen Bauabschnitt will die DB rund 120 Millionen Euro aus EU-, Bundes-, Landes- und Eigenmitteln investieren.

Wesentliches Ziel ist es, die Region direkt an das künftige, elektrisch betriebene Mitteldeutsche S-Bahn-Netz anzubinden. In Zukunft sollen die Nahverkehrszüge aus Südwestsachsen durch den City-Tunnel Leipzig nach Norden geleitet werden. Für die Reisenden bedeutet dies eine erhebliche Reisezeitverkürzung. Auch die Umwelt profitiert durch die deutliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Ende 2012 soll der Abschnitt von Reichenbach nach Plauen elektrisch in Betrieb genommen werden und zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 die Elektrifizierung gesamthaft bis Hof abgeschlossen sein. Renaturierungs- und andere ergänzende Arbeiten dauern bis 2014 an.

Baumaßnahmen im Detail:
Insgesamt werden auf dem 73 Kilometer langen Streckenabschnitt rund 3.000 Oberleitungsmasten gesetzt und 170 Kilometer Gleis mit Oberleitung überspannt. Hinzu kommt der Aufbau der Bahnstromversorgungs- und Einspeisungseinrichtungen in Hof und Plauen.

Darüber hinaus sind erhebliche Anpassungen an der bestehenden Infrastruktur notwendig. Da unter einigen Straßen- oder Fußgängerbrücken, die die Gleise überqueren, nicht genügend Platz für die elektrische Oberleitung ist, müssen diese entweder abgebrochen und durch neue, höhere Brücken ersetzt werden. An einigen Brücken werden dagegen die Gleise um mehrere Zentimeter abgesenkt. Desweiteren sind Umbauarbeiten in einigen Bahnhofsbereichen und der Bau von Anlagen zur Bahnstromversorgung erforderlich.

Die Elektrifizierungsarbeiten gliedern sich in vier Projektabschnitte, die aufgrund des engen Zeithorizonts zum Teil parallel geplant, genehmigt und realisiert werden. Die zuständige Planfeststellungsbehörde ist das Eisenbahnbundesamt, das für den ersten Abschnitt von Reichenbach bis Herlasgrün (rund 10 Kilometer) bereits den Planfeststellungsbeschluss erteilt hat. Der zweite Abschnitt führt von Herlasgrün bis Plauen (rund 15 Kilometer), der dritte von Plauen bis Gutenfürst (Landesgrenze Sachsen/Bayern, rund 35 Kilometer) und der vierte Abschnitt von Gutenfürst bis nach Hof (rund 13 Kilometer).

Bauarbeiten am Göltzschtalviadukt
BahnaktuellRund 16 Monate lang dauern die jetzt beginnenden Elektrifizierungsarbeiten im ersten Projektabschnitt, in dem sich auch das Göltzschtalviadukt befindet. Die Herausforderung dabei: Alle Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. Damit ist der Verkehr über die Göltzschtalbrücke, also auch während der Bauarbeiten, eingleisig möglich. Das bedeutet, dass die Arbeiten zunächst an der östlichen Seite realisiert werden und danach die Gleise „umgeschwenkt“ werden, um anschließend Baufreiheit für die Westseite zu haben.

Die weltbekannte Ziegelbrücke erhält im Zuge der Bauarbeiten auf der Oberseite ein komplett neues Tragwerk aus Stahlbeton mit einer neuen Fahrbahnwanne, wo sich die Fundamente für die insgesamt 22 neuen Oberleitungsmasten befinden. Aus diesem Grund müssen zunächst die Gleise vollständig zurück gebaut werden. Im Anschluss werden die Fahrbahnwanne erneuert und die neuen Gleise und Oberleitungsmasten errichtet.

Bereits seit dem Frühjahr 2010 laufen die bauvorbereitenden Arbeiten für diesen ersten Projektabschnitt, wie beispielsweise die Einrüstung der Göltzschtalbrücke, die Vorbereitung von Baustelle und Baufeld sowie die Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik, die für den eingleisigen Verkehr im Streckenabschnitt Reichenbach–Herlasgrün erforderlich sind.

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